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Stand 23. Juni 2020 | Rund sieben Wochen nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen durch Bund und Länder sind die kritischen Stimmen zur Entwicklung des Büroflächenmarkts in Berlin in der Minderheit.
Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) könnten die Büromieten der Hauptstadt 2020 um ein Fünftel sinken. Nach dem Büromarkt-Boom der letzten Jahre würde jedoch selbst ein 20-prozentiger Rückgang lediglich einen Rückfall auf das Niveau der Spitzenmiete in 2017 bedeuten, so die IW-Studie.
Optimistische Marktstimmung bereits Anfang Juni
Dagegen schätzte Aissatou Frisch-Baldé, Leitung Bürofläche bei Engel & Völkers Commercial Berlin, die Stimmung am Berliner Büromarkt bereits Anfang Juni als eher optimistisch ein: „Neuanfragen und Besichtigungen nehmen wieder zu. Nachfrage ist da, Verhandlungen gehen weiter und Mietverträge werden abgeschlossen.“
Büroflucht durch Homeoffice bleibt aus
Viele negative Vorhersagen der letzten Monate zu möglichen Corona-Folgen blieben aus – das bestätigen auch die Analysen von Engel & Völkers Commercial für den Büroimmobilienmarkt deutschlandweit. Bislang führt die Corona-Pandemie auch nicht zur Büroflucht – zumindest, was Kaufimmobilien angeht. So ist die Anzahl der zum Kauf angebotenen Büroflächen ebenso stabil wie die Kontaktanfragen.
Im Mietmarkt für Büroimmobilien zeigt sich etwas mehr Bewegung. Während die Zahl der Angebote stabil blieb, brachen die Kontaktanfragen im März um mehr als 50 Prozent ein. Inzwischen haben sie aber ihr Ausgangsniveau fast wieder erreicht – und die Mietpreise schwankten nur um wenige Prozentpunkte.
Bedarf an Büroflächen unterliegt vielen Faktoren
Der künftige Büroflächenbedarf in Berlin und den weiteren Big-7-Märkten könnte sich unter Umständen um 10 Prozent reduzieren, so eine Studie von JLL. Ein weiteres Szenario geht von einem Anstieg der benötigten Fläche um bis zu 14 Prozent aus, sofern Büronutzer die während der Pandemie eingeführten größeren Abstände zwischen einzelnen Arbeitsplätzen beibehalten und der Anteil der Homeoffice-Nutzer sich bei 5 Prozent einpendelt.
„Insgesamt rechnen wir derzeit damit, dass die Auswirkungen der Pandemie für den Berliner Büroimmobilienmarkt moderat ausfallen“, sagt Aissatou Frisch-Baldé, gibt jedoch zu bedenken, dass jegliche Prognosen unter dem Vorbehalt einer möglichen zweiten Welle der Pandemie stehen: „Sollte es dazu und gegebenenfalls zu einem weiteren Lockdown kommen, werden die Karten noch einmal neu gemischt.“
Zuversicht auch fürs Coworking
Nach aktuellem Stand fällt der Blick voraus jedoch überwiegend positiv aus, auch für den Coworking-Markt. Der Bundesverband Coworking Spaces Deutschland (BVCS) ist überzeugt, dass sich der Trend der letzten Jahre fortsetzen wird – bestärkt durch die guten Erfahrungen der letzten Monate mit Remote Work in vielen Unternehmen. Gegenüber dem Homeoffice biete ein Arbeitsplatz im Coworking-Space unter anderem auch rechtliche Vorteile hinsichtlich Arbeitsstättenverordnung und Datenschutz.
Zudem bieten flexible Flächen die notwendige Ruhe sowie die Infrastruktur eines herkömmlichen Büros – in Lagen außerhalb des Zentrums ersparen sie Mitarbeitern zusätzlich das Pendeln, wie eine Umfrage der Savills-Plattform Workthere betont. Ein Großteil der Flexible-Workspace-Anbieter zeigt sich in der Umfrage zuversichtlich; in Deutschland gehen 86 Prozent von einer positiven Entwicklung aus.
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