Öffnungszeiten:
Mo - Fr von 9 bis 18 Uhr
12. März 2024 | Die Technische Universität Berlin und Engel & Völkers Commercial Berlin haben sich in ihrer gemeinsamen Studie „How2Kiez“ damit beschäftigt, wie Besitzer von kleineren Immobilien dazu beitragen können, Nachbarschaften attraktiv zu gestalten. Nachdem wir bereits die Idee der 15-Minuten-Stadt als Leitbild für eine nachhaltige Quartiersentwicklung vorgestellt haben, folgt nun der zweite von fünf Teilen zur Untersuchung. Er widmet sich den Themen- und Handlungsfeldern, die in den Augen lokaler Immobilieneigentümer von Bedeutung sind. Die Befragung hierzu fand online statt, insgesamt wurden 168 Teilnehmer erreicht.
Die Idee der 15-Minuten-Stadt, in der alles Wichtige zu Fuß oder mit dem Fahrrad in einer Viertelstunde erreichbar ist, diskutierten die Studienteilnehmer vor allem in Bezug auf ihre verkehrspolitischen Auswirkungen. Manche unterstützen das Konzept, weil es den Autoverkehr eindämmt. Andere sehen es als Risiko für den motorisierten Individualverkehr und lehnen es ab. Das Thema polarisiert: Die meisten Befragten sind entweder dafür oder dagegen, nur wenige sind neutral.
Von den Funktionen, die in der 15-Minuten-Stadt über das Wohnen hinaus erfüllt werden sollen, ist für drei Viertel der befragten Immobilienbesitzer die Nahversorgung die wichtigste. Die weiteren Bereiche Arbeit, Freizeitangebote, Bildung und Gesundheit folgen mit weitem Abstand. Für sie sprachen sich maximal zehn Prozent aus.
Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass sich die Besitzer kleinerer Immobilien in Berlin hauptsächlich mit Aspekten beschäftigen, die den Immobilienwert unmittelbar beeinflussen. Relevant sind dabei vor allem die Preisentwicklung bei Immobilien, Gesetzesänderungen, der gesamte Immobilienmarkt, die Mietpreisentwicklung und Finanzierungsfragen. Fast die Hälfte verfolgt auch die Entwicklung von Stadtvierteln. Viele möchten sich stärker an der Entwicklung von Stadtvierteln beteiligen, einige fühlen sich jedoch von der Berliner Politik als Immobilienbesitzer feindselig behandelt.
Die Eigentümer setzen vor allem Kapital ein, um den Wert der Immobilie zu steigern und aufgrund von steuerlichen Vorteilen. Die meisten Investitionen geschahen im Bereich Klimaanpassung, danach in Maßnahmen zur Nutzungsmischung und zuletzt ins Mobilitätsmanagement. Dabei bejahen 82,5 Prozent der Befragten, dass die Nutzungsmischung für die Stadt- und Immobilienentwicklung wichtig ist. Sie erreicht damit den höchsten Zustimmungswert unter den drei Bereichen. Die meisten Gelder jedoch fließen in Klimaanpassungen wie die Installation von Photovoltaikanlagen. Das könnte daran liegen, dass solche Maßnahmen einfacher umzusetzen und eindeutiger in ihrem Ziel sind. Der Bereich der Nutzungsmischung hingehen benötigt mehr zeitliches Investment und es müssen Entwicklungen im Wohnumfeld berücksichtigt werden, zum Beispiel Veränderungen bei der Mieterstruktur. Diese Komplexität hält die Eigentümer offensichtlich davon ab, sich hier stärker zu engagieren.
Bei der Umsetzung von Maßnahmen identifizieren die befragten Immobilienbesitzer eine Reihe von Hindernissen, beispielsweise die hohen Kosten für Material und Fachkräfte sowie fehlende Einnahmen für die Finanzierung von Projekten. Meinungsverschiedenheiten in Wohnungseigentümergemeinschaften, vor allem in Mehrfamilienhäusern, erschweren Entscheidungen. Auch rechtliche Regelungen bremsen Investitionen aus. Hilfe sehen die Eigentümer in einfacheren Genehmigungsverfahren, finanziellen Anreizen und Förderprogrammen. Beratungsangebote und rechtliche Vorgaben werden weniger positiv betrachtet.
Im dritten Teil unserer Serie zur Studie „How2Kiez“ werden wir uns den Studienergebnissen zu den drei Transformationsbereichen Nutzungsmischung, Klimaanpassungen und Mobilitätsmanagement genauer widmen. Dabei beleuchten wir die Chancen für diese Handlungsfelder und stellen die Hindernisse dar, die sich dem Wandel zu mehr Nachhaltigkeit entgegenstellen.
Öffnungszeiten:
Mo - Fr von 9 bis 18 Uhr