Der Run auf Vororte führt bundesweit zu steigenden Preisen
„In den letzten fünf Jahren sind die Immobilienpreise in den Umlandgemeinden zum Teil sogar stärker angestiegen als in den Großstädten”, sagt Kai Enders und führt weiter aus: „Von 2015 bis 2020 sind die Angebotspreise der Umlandgemeinden im Durchschnitt um 57,8 Prozent angezogen. Die Angebotspreise der Top-7-Städte sind hingegen um 43,9 Prozent gewachsen.”
Im Vergleich der Top-7-Städte stiegen die Preise im Berliner Umland am stärksten. Vor einigen Jahren waren die meisten Umlandgemeinden hier weniger nachgefragt und das Preisniveau dementsprechend niedrig. Mit durchschnittlich +78,2 Prozent stiegen die Preise dort noch stärker als in der Hauptstadt (+59,8 Prozent). Die höchsten Preiszuwächse wurden in Gemeinden des nordöstlich von Berlin gelegenen Landkreises Märkisch-Oderland festgestellt: Allein hier haben sich in acht Gemeinden die Preise mehr als verdoppelt.
Nach Berlin sind im Stuttgarter Umland die zweitstärksten Anstiege festzustellen. Die Angebotspreise in den Gemeinden stiegen im Schnitt um 62,6 Prozent – am deutlichsten im Landkreis Ludwigsburg. Die geringe Neubautätigkeit in der Stadt und das hohe Preisniveau verstärken den Trend zur Suburbanisierung.
Im Hamburger Umland haben sich die Angebotspreise im Umland in allen Regionen ähnlich positiv entwickelt. Die höchsten Preisanstiege gab es in den Gemeinden der niedersächsischen Landkreise Stade und Harburg.
Im Frankfurter Umland sind die Preise vor allem in Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis nordöstlich der Stadt sowie im Kreis Groß-Gerau nahe des Flughafens südwestlich der Stadt angezogen.
Im Kölner und Düsseldorfer Umland stiegen die Preise im Durchschnitt ähnlich stark wie in den Städten selbst.
Das Münchner Umland ist davon geprägt, dass es schon seit Jahren auf einem sehr hohen Preisniveau liegt. Lediglich im nordwestlich gelegenen Landkreis Dachau gab es noch deutliche Steigerungen (+64 Prozent).
Ausblick: Weiteres Entwicklungspotenzial für Umlandregionen
Infolge von Corona hat sich das eigene Zuhause noch stärker zum Lebensmittelpunkt und Hauptaufenthaltsort für die ganze Familie entwickelt. Die Kontakt- und Reisebeschränkungen haben das Privatleben und den Arbeitsalltag vieler Menschen vermehrt ins Home Office verlagert. Mit der wachsenden Anforderung an die Funktionalität von Wohnräumen und der zunehmenden Zeit, die alle Haushaltsmitglieder daheim verbringen, wächst auch der Wunsch nach noch mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten. Engel & Völkers geht davon aus, dass der Trend zur Suburbanisierung weiter anhalten wird. „Wir werden langfristig eine Revitalisierung ländlicher Regionen erleben, die sich im Einzugsgebiet der Großstädte befinden. Diese Standorte bieten vor allem Familien und Berufstätigen mit flexiblen Arbeitsmodellen eine interessante Alternative. Das Preisniveau für Häuser und Villen in den Umlandregionen ist im Vergleich zu dem der Top-7-Standorte noch moderat und bietet viel Entwicklungspotenzial,” prognostiziert Kai Enders.
Aufgrund der hohen Lebensqualität und der hervorragenden Infrastruktur werden jedoch auch Wohnungen und Häuser in den Städten trotz Corona und Social Distancing nach wie vor attraktiv bleiben.
Bereits zum achten Mal veröffentlicht Engel & Völkers den „Wohnimmobilien Marktbericht Deutschland“. Die Analyse enthält zusätzlich umfassende Berichte zu aktuellen Themen wie der Marktentwicklung während der Corona-Pandemie, eine Neubaubedarfsprognose und eine ausführliche Betrachtung des Metropolenumlands. Die Analyse steht Ihnen als interaktive Website zur Verfügung: https://www.engelvoelkers.com/de-de/research/immobilienpreisentwicklung/