Der 8. März steht auch bei Engel & Völkers ganz im Zeichen des Weltfrauentags. Anlässlich dieses Feiertages haben wir drei Frauen aus der Führungsriege im Engel & Völkers Headquarter in der Hamburger HafenCity zum Gespräch gebeten: Bettina Prinzessin von Wittgenstein, Leiterin der globalen Unternehmenskommunikation, Michaela Cordes, Chefredakteurin des GG Magazins, sowie Paloma Pérez, Geschäftsleiterin der Engel & Völkers Market Center.
Weltfrauentag bei Engel & Völkers: Im Gespräch mit unseren weiblichen Führungskräften
Bitte schildern Sie Ihren Weg zu Engel & Völkers.
Bettina Prinzessin Wittgenstein, Leitung globale Unternehmenskommunikation: Eher zufällig. Christian Völkers und ich waren befreundet und er hat mich überredet. 25 Jahre ist das jetzt her – und ich bin immer noch sehr gerne hier. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich das große Glück habe, mit vielen Freunden zusammenzuarbeiten. Als ich anfing, sah das Unternehmen ganz anders aus. Wir waren nur circa 100 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 11.000. Ich durfte diesen ganzen spannenden Weg begleiten und viele Entwicklungen gestalten. Angefangen habe ich im Bereich „Schlösser und Herrenhäuser“ und leitete dann im Laufe meiner Karriere verschiedene Unternehmensbereiche, von der E&V Academy bis hin zum Grund Genug Verlag. Inzwischen bin ich seit vielen Jahren verantwortlich für die Globale Unternehmenskommunikation.
Michaela Cordes, Chefredakteurin GG-Magazin: Ein Freund von Christian Völkers schlug 2005 vor, mich als neue GG-Chefredakteurin zu holen. Ich war nach der Ausbildung auf der Springer Journalistenschule in Dresden und Hamburg für zwei Jahre als Auslandskorrespondentin für Gruner & Jahr in Los Angeles tätig gewesen. E&V entwickelte sich damals immer internationaler und es war Christian Völkers Ziel, dass auch sein Magazin einen globaleren „touch“ bekommen sollte. Es waren die Zeiten, in denen in Deutschland Magazine wie „Park Avenue“ oder auch "Vanity Fair" auf den Markt gebracht wurden. Christian Völkers und ich kannten uns, da wir im gleichen Stadtteil – in Blankenese – aufgewachsen waren. Im Sommer desselben Jahres trafen wir uns zum ersten Mal auf seiner Finca auf Mallorca, um über seine Vision zu sprechen und ich malte ihm eine Idee aus, wie man sein GG-Magazin – das bis dahin vornehmlich wunderschöne, aber leere Häuser präsentierte – in ein spannendes, internationales Lifestyle-Magazin verwandeln könnte. „Es muss mehr Seele her,“ erklärte ich ihm, „da müssen mehr Menschen zu sehen sein, die man kennenlernen will!“ Internationale Persönlichkeiten, die die Leser inspirieren und so auch indirekt auf die wunderschönen Häuser im hinteren Teil des Magazins aufmerksam machen. Christian Völkers gab mir das Go! Wir stellten ein neues GG-Team zusammen, ich holte Janine Weitenauer als Creative-Chefin für den look & feel mit ins GG-Boot und sechs Monate später präsentierten wir Christian Völkers sein neues GG! Auf dem Cover sah man statt des bis dahin üblichen, konservativen Interior-Fotos Valesca Hermes mit zwei weiteren schöne Frauen, lachend auf einem Bett in Marrakesch in langen, geschlitzten Abendkleidern. Drinnen gab es ein Exklusiv-Interview mit Richard Meier, einen Bericht über Party Etikette und weitere spannende Personality Stories. Ich erinnere mich noch genau wie Christian Völkers seine Krawatte lockerte, sein Jacket auszog, schwieg und sich wieder hinsetzte. Schließlich sagte er lachend: Ja – das ist ein richtiges Magazin! Das bleibt bis heute ein unvergesslicher Moment!
Paloma Pérez, Geschäftsleiterin der Engel & Völkers Market Center: Wenn Sie mich nach den wichtigsten Meilensteinen meiner Karriere fragen, würde ich folgende Etappen nennen:
Da wäre mein Abschluss als Nachrichtentechnikerin zu einer Zeit, als das Verhältnis von Frauen zu Männern in diesem Studiengang noch 1:50 lautete. Das war eine einzigartige Lernerfahrung für mich. Mir wurde klar, dass Selbstvertrauen und harte Arbeit zum Erfolg führen - selbst dann, wenn man in der Unterzahl ist.
Mein erster Job als Ingenieurin bei IBM war ebenfalls eine großartige Erfahrung, sowohl in fachlicher als auch in kreativer Hinsicht. Dort hatte ich die Möglichkeit, gegen einige gängige Stereotypen vorzugehen. Ich wollte beweisen, dass sich feminine, modische Kleidung und technischer Sachverstand keineswegs ausschließen.
Meine erste Stelle als Manager bekam ich bei Andersen Consulting, wo ich für die Technologie-Integration zuständig war. Hier habe ich gelernt, worauf es in einer leitenden Position ankommt: Man stellt sich selbst hintan und richtet den Fokus auf die anderen. Für Egoismus bleibt in einer Führungsposition kein Platz.
Im Jahr 2004 beschloss ich, mich außerhalb des Technologie-Sektors nach beruflichen Herausforderungen umzusehen und nahm den Posten des COO bei Pelayo Insurance an. Ich trug die Verantwortung für über 300 Mitarbeiter sowie die umfangreichste Transformation in der bisherigen Firmengeschichte. Gleichzeitig besuchte ich einen Master-Studiengang an der IESE Business School und der Universität Harvard.
Bevor ich 2014 zu Engel & Völkers wechselte, war ich bei Best Doctors als Vize-Präsidentin im Bereich Absatz und Vertrieb für die Märkte in Europa, Australien und Asien zuständig.
Wie betrachten Sie die Chancengleichheit von Männern und Frauen im Berufsleben und welche Erfahrungen haben Sie selbst gemacht?
Bettina Prinzessin Wittgenstein: Es hat sich schon einiges getan, aber es besteht leider in vielen Bereichen noch immer ein „Gender Gap“. Als ich als junges Mädchen mein Wirtschaftsstudium begann, war dies noch sehr ungewöhnlich. Die meisten meiner Freundinnen studierten Sprachen oder Kunstgeschichte. Die ältere Generation war bezüglich meines Studienfachs sehr skeptisch. Doch für mich war es so genau richtig.
Paloma Pérez: Ich schätze mich sehr glücklich, mehr berufliche Freiheiten zu haben, als beispielsweise meine Mutter oder Frauen in anderen Ländern. Alle Unternehmen, für die ich tätig war, legten Wert auf Leistung. Wer Engagement zeigte, kam unweigerlich voran. Niemand hat jemals meine Befähigung infrage gestellt, nur weil ich eine Frau bin. Doch Zahlen lügen nicht und nach wie vor sind nur 15 Prozent der Führungspositionen in großen Unternehmen weiblich besetzt. Das ist bereits seit 2002 so und ein Aufwärtstrend ist leider nicht in Sicht. Tatsächlich geht die Entwicklung sogar in die entgegengesetzte Richtung. Meines Erachtens hat das vor allem mit Vertrauen zu tun. Führungspositionen sind immer auch Vertrauenspositionen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und traut deshalb am ehesten dem Altbekannten. Deshalb fällt es Frauen so schwer, in die Führungsebene vorzudringen. Oftmals gelingt es nur, wenn ein männlicher Manager das Wagnis eingeht und eine Frau in die Unternehmensspitze holt. Ist die gläserne Decke aber erst einmal durchbrochen, stehen die Erfolgsaussichten für Frauen deutlich besser.
Michaela Cordes: Ich glaube ich hatte persönlich sehr viel Glück, da ich früh gelernt habe, mit frechen Sprüchen und Einschüchterungen von Männern umzugehen. In meinen Anfangszeiten als Praktikantin bei BILD Dresden 1992 kurz nach der Wende, war es normal, dass man mich erst einmal durch eine Art Feuerprobe schickte. Und sicher ging man mit mir als junge Frau anders um als mit einem Mann im selben Alter. Bei der großen Konferenz am ersten Tag wurde ich z.B. vor versammelter Menge vom Chef gefragt: Sind ihre Zähne eigentlich echt? Ich lachte das weg und konterte charmant „Ja – aber ich rauche ja auch nicht so viel wie Sie!“ Als ich nach einer Fotoreportage zurückkam und meine Kamera samt Film an den Fotochef übergab, kam der kurz danach zu mir und sagte: leider alle Filme nix geworden. Davon können wir nichts drucken! Also ging ich nochmal los und fotografierte alles neu. Aber als man merkte, dass ich mich ins Zeug legte für gute Stories, wuchs auch der Respekt vor mir. Schließlich bot man mir sogar eine feste Stelle an. Später, als ich viel in Hollywood arbeitete, habe ich natürlich auch hier und da dieses männliche Verhalten erlebt, das durch die #Metoo Diskussion öffentlich gemacht worden ist. Allerdings bin ich schon der Meinung, dass man sich davor als Frau schützen kann – vorausgesetzt, dass man stark genug dafür ist natürlich. Aber ich habe in meiner Karriere auch deutsche Chefredakteure erlebt, die ganz klar gesagt haben:“Ich mache doch keine Frau zur Ressortleiterin. Die werden ja eh alle schwanger und dann sind sie weg.“ Gott sei Dank hat sich dieses Bewusstsein in den letzten Jahren komplett verändert. Ich selbst arbeite heute am liebsten mit Frauen, die auch Kinder und Familie haben. Weil sie nicht erst einmal stundenlang rum diskutieren, wie man es theoretisch auch noch machen könnte, sondern wissen, wie man gezielt, schnell, effizient und zuverlässig arbeitet. Ist ja auch logisch: Mütter haben nicht den Luxus sich nur auf ein Thema konzentrieren zu können, sondern müssen vieles gleichzeitig wuppen. Diese Fähigkeit kann – sofern man auch über das Handwerk und das Wissen verfügt – im Job sehr hilfreich sein!
Welche Frau des öffentlichen Lebens beeindruckt Sie und wieso?
Paloma Pérez: Madeleine Albright. Denn sie ist ein fantastisches Beispiel weiblicher Durchsetzungskraft. Sie bekleidete als erste Frau das hohe Amt der US-Außenministerin und genoss die einhellige Unterstützung des Senats. Dabei war Albright eine eher ungewöhnliche Kandidatin, schließlich stammt sie ursprünglich aus der ehemaligen Tschechoslowakei. Sie traf viele mutige Entscheidungen und zeigte dabei Selbstvertrauen und Stil. Es ist ihrem Führungsstil geschuldet, dass sie als erste Politikerin im Amt des US-Außenministers eine Annäherung an Nordkorea wagte.
Bettina Prinzessin Wittgenstein: Besonders beeindruckt mich die CNN-Journalistin Christiane Amanpour, die sich in der männlich dominierten Welt der Kriegsberichterstattung hochgearbeitet hat und seitdem aus jedem internationalen Krisengebiet berichtet. Sie ist die Chef-Moderatorin des erfolgreichen „Global Affairs“-Formats „Amanpour“. Darin interviewt sie die wichtigsten Menschen dieser Welt. Für ihre Arbeit hat sie die begehrtesten Preise im internationalen Fernsehjournalismus gewonnen. Christiane Amanpour ist neben dieser unglaublichen Karriere Mutter eines Kindes.
Michaela Cordes: Katherine Graham, die ehemalige Chefin und Inhaberin der Washington Post, gehört zu den Frauen, die ich immer sehr bewundert habe. Ihre Biographie „Personal History – wir drucken!“ ist eine unglaublich inspirierende Lektüre. Es ist die Geschichte einer Frau, die unverhofft - durch den Selbstmord ihres depressiven Mannes - auf den Chefsessel einer der wichtigsten Zeitungen der Welt gesetzt wurde. In einer Zeit als es noch gar keine Frauen in solchen Positionen gab und daher zunächst kaum ernst genommen wurde. Die aber vielleicht auch aufgrund ihrer Demut und Zivilcourage eine sehr erfolgreiche Verlegerin wurde und maßgeblich dabei half, einen der größten politischen Skandale – Watergate – mit aufzudecken. Grundsätzlich bewundere ich Frauen, die den Mut haben, Dinge ganz anders zu machen, als „man“ es sonst tut, oder als von ihnen erwartet wird. So suche ich auch gerne die Protagonisten für unsere GG-Cover-Stories aus. Anine Bing, Tory Burch, Tanya Streeter, Katharina Harf – sie sind für mich persönlich alle moderne Heldinnen, die leidenschaftlich für etwas stehen und sich über Vorurteile und jedes „geht nicht“ hinwegsetzen. So auch unsere aktuelle Coverfrau Dr. Barbara Sturm. Interessant dabei ist: Sie alle haben beides – Kinder und ihre eigenen Unternehmen.
Welche Eigenschaften zeichnen Sie als „Powerfrau" aus?
Bettina Prinzessin Wittgenstein: Ich denke, zunächst einmal die klassischen Eigenschaften, die man mitbringen muss, um erfolgreich zu sein: Disziplin, Schnelligkeit, Entscheidungsfreude, Stressresistenz und – vor allem bei Engel & Völkers – Flexibilität.
Dazu kommen emotionale Intelligenz und die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. Im Berufsleben ist es sehr wichtig, gut delegieren zu können und ein Team zu motivieren. Hier muss ich allerdings sagen, dass ich immer das Glück hatte, ein tolles Team an meiner Seite zu haben.
Internationales Networking spielt bei mir eine große Rolle, ebenso Multitasking – ich fahre eigentlich nie Auto, ohne nebenbei meine Telefonliste abzuarbeiten. Und man muss auch den „Willen zum Verzicht“ mitbringen: Während meine Freundinnen sich mehrmals die Woche zum Mittagessen getroffen haben, habe ich mir meine Zeit zwischen meiner Familie und dem Job aufgeteilt.
Und ein Punkt, der mir persönlich noch sehr wichtig ist: Ohne eine große Portion Humor geht es nicht.
Michaela Cordes: Ich weiß nicht, ob ich mich selbst so bezeichnen würde. Allerdings kann ich nicht abweisen, dass ich schon als Kind viel Power vorgelebt bekommen habe. Meine Großmutter mütterlicherseits war Opernsängerin und eine sehr liebevolle aber auch unfassbar starke und unabhängig denkende Frau. Ihre Tochter – meine Mutter – hat mich sehr früh bekommen und dann noch zwei Kinder adoptiert, als noch kein Mensch darüber nachdachte. Einfach weil meine Eltern diesen Kindern ein Zuhause geben wollten. Bis heute ist meine Mutter eine unbequeme Frau, die sagt, was sie denkt und übersprudelt mit Vitalität und Neugierde. Sie hat mich früh dazu erzogen, mir immer meine unabhängige Meinung über die Dinge zu bilden und an meine Träume zu glauben. Und in meinen beiden Töchtern (17 und 20) kann ich heute sehen, dass diese Stärke weiterlebt.
Jeder Mensch ist anders, weswegen sich auch ihre Führungsstile unterscheiden. Deshalb möchte ich in diesem Zusammenhang nicht zu sehr auf vermeintlich spezifisch weibliche Charakteristika eingehen. Allerdings glaube ich durchaus, dass manche Denk- und Verhaltensweisen bei Frauen stärker ausgeprägt sind als bei Männern.
Paloma Pérez:
1. Powerfrauen besitzen wichtige Soft Skills wie Leidenschaft, Entschlossenheit und Empathie.
2. Powerfrauen fühlen sich in einer flachen Hierarchie am wohlsten. Sie wissen, dass Führung nichts mit Kontrolle oder Macht zu tun hat, sondern mit Respekt. Niemand spielt eine untergeordnete Rolle, alle sind gleichberechtigt. Deshalb sind sie in der Lage, ihre Führungsposition ohne Zwangsmittel oder Machtdemonstrationen zu behaupten. Stattdessen überzeugen sie durch gute Ratschläge und Zusammenarbeit.
3. Powerfrauen haben kein Problem damit, die Anerkennung für Erfolge mit ihren Mitarbeitern zu teilen. Diese stete Wertschätzung hält das Team zusammen und motiviert.
Muss man sich als Frau (heute noch) zwischen Kind und Karriere entscheiden und welchen Ratschlag würden Sie jungen Frauen diesbezüglich mit auf den Weg geben?
Bettina Prinzessin Wittgenstein: Die Welt sieht heute deutlich anders aus als in meiner Jugend. In der Generation meiner erwachsenen Töchter ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium inzwischen selbstverständlich. Frauen und Mütter müssen heutzutage selbstständig und finanziell unabhängig sein. Trotzdem ist es für Frauen immer noch ein Balanceakt – egal, wie gut man organisiert ist. Bei mir sind es ein Ehemann, zwei Töchter, zwei Hunde, zwei Haushalte und meine Arbeit. Trotzdem hat es mir immer große Freude bereitet, auch etwas außerhalb meiner Familie zu tun. Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen auch beruflich das Gleiche erreichen können, wie Männer. Die skandinavischen Länder dienen uns da als Vorbild. In Schweden arbeiten beispielsweise rund 80 Prozent der Frauen, viele davon in Führungspositionen – das sollten wir auch anstreben.
Michaela Cordes: Ich würde jetzt gerne mit „nein“ antworten. Aber besonders in Deutschland – so scheint es mir – kämpfen wir nicht nur mit knappen Kitaplätzen, sondern leider auch immer noch mit einem gewissen Status, der es jungen Frauen heute sehr schwer macht, sich aus dieser Zwickmühle zu befreien und ihren eigenen Weg zu finden. Ich habe das selber erlebt, als ich meine erste Tochter bekam. Da fragte die Hälfte aller Frauen(!) um mich herum: wann bekommst du dein zweites? Die andere Hälfte fragte mich, wann ich denn wieder anfangen würde zu arbeiten. Ich hatte das Glück, dass der Vater meiner Kinder mich sehr unterstützt hat und es herrlich fand, dass ich erst einmal für beide Mädchen zu hause geblieben bin und erst dann wieder angefangen habe zu arbeiten, als die eine in die Schule kam und die andere in den Kindergarten. Aber das ist eine Ausnahme. Heute müssen meistens beide Partner arbeiten. Die Franzosen haben ein gutes Modell: Dort ist es vollkommen ok und auch gesellschaftlich akzeptiert – und bezahlbar – dass berufstätige Frauen ihre Babys und Kleinkinder in eine Kita geben. In jedem Fall würde ich aber jeder jungen Frau raten, eine vernünftige Ausbildung gemacht UND ein paar Jahre berufliche Erfahrung gesammelt zu haben, bevor sie Kinder bekommt. Dann fällt der spätere Einstieg sehr viel leichter und es hilft auch dem Selbstbewusstsein, wenn der eigene Horizont mit Windeln und Fläschchen plötzlich so viel kleiner wird. Wenn ich selbst an die zahllosen schlaflosen Nächte damals zurückdenke – mir hat es damals sehr geholfen, mich an all die spannenden beruflichen Erlebnisse zu erinnern und konnte mich auch deswegen so ganz und gar der einzigartigen und ja auch überschaubaren Babyzeit hingeben.
Paloma Pérez: Meiner Meinung nach sollten weder Frauen noch Männer jemals in eine Situation gebracht werden, in der sie zwischen Beruf und Privatleben wählen müssen. Erfolge kann nur feiern, wer ein glückliches, ausgeglichenes Leben führt. Ich selbst habe mich gegen Kinder entschieden. Das liegt aber nicht an meinem Beruf, sondern daran, dass ich mich nicht als Mutter sehe.Jungen Frauen würde ich Folgendes raten: Überlegt, wie ihr leben möchtet, wo eure Prioritäten liegen, was ihr liebt - und sucht euch dann einen Job, der all das bietet. Macht euch weniger Druck: Ihr müsst nicht Superwoman sein. Wichtig ist, dass ihr wisst, was ihr NICHT wollt. Wünscht ihr euch eine Karriere und Kinder? Dann braucht ihr einen verantwortungsvollen, zuverlässigen Partner. Auch die Partnerwahl macht nämlich eine Powerfrau aus. Denn wer jemanden an seiner Seite hat, der sich selbst und die eigene Karriere für wichtiger hält, kann nur eines haben: Beziehung oder Beruf.
Anlässlich des Weltfrauentags empfehlen wir Ihnen auch unser Interview mit den Powerfrauen aus unserem internationalen Netzwerk.