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Vom Kindheitstraum zur Gartendesignerin: Ein Interview mit Landschaftsgestalterin Grit Kaysa

Heute freuen wir uns, Ihnen Grit Kaysa vorzustellen, die mit „KaysaGärten“ seit fast 10 Jahren individuelle Konzepte für Landschaften und Gärten in Norddeutschland entwickelt. Ihre Liebe zu Gärten und deren Gestaltung begann bereits in ihrer Kindheit und hat sich im Laufe der Jahre zu einer beeindruckenden Karriere als Gartendesignerin entwickelt.


Als Kind schnitt und arrangierte sie Pflanzenbilder aus Versandkatalogen und wuchs in einem parkähnlichen Idyll auf, das ihre Wahrnehmung von Natur und Schönheit nachhaltig prägte. Heute, in ihrer Rolle als selbstständige Gartendesignerin, betrachtet sie es als ihre Aufgabe, Gärten zu kreieren, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch die Bedürfnisse ihrer Bewohner – menschliche wie tierische – berücksichtigen.


Durch ihre langjährige Erfahrung und ihr fundiertes Fachwissen ist Grit Kaysa in der Lage, die unterschiedlichsten Wünsche und Ansprüche ihrer Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig Gartenkonzepte zu entwickeln, die den besonderen klimatischen Bedingungen an der schleswig-holsteinischen Küste standhalten. Ihre Expertise erstreckt sich über die Auswahl passender Pflanzen bis hin zur Gestaltung von Gartenlandschaften, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch eine harmonische Verbindung zwischen Mensch und Natur schaffen.


Im Interview mit Grit Kaysa bekommen Sie einen Einblick in die Arbeit als Gartendesignerin und erfahren mehr über ihre unterschiedlichen Projekte sowie aktuelle Trends in der Gartenwelt – und für alle Gartengestaltungsneulinge gibt es sogar noch ein paar Tipps direkt vom Profi.

Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Liebe Frau Kaysa, schön, dass wir mehr über Ihre Arbeit erfahren dürfen. Wir haben bereits in der Einleitung ein wenig über Sie verraten, aber jetzt nochmal die Frage: Was hat Sie dazu inspiriert, eine Karriere in der Gartengestaltung einzuschlagen?


Grit Kaysa:

Parallel zu meiner früheren beruflichen Laufbahn als Unternehmensberaterin hatte ich im privaten Umfeld bereits ein paar Gärten geplant und bin des öfteren auf meine Pläne angesprochen worden. Vor ca. zehn Jahren bin ich dann von Hamburg nach Nordfriesland gezogen und habe festgestellt, dass viele Gärten – insbesondere die der Ferienimmobilien – etwas phantasielos aussahen, oft mit dem Argument „Bei dem Wind wächst hier nicht so viel.“


Als mir dann durch einen frühen Todesfall in der Familie sehr bewusst wurde, wie kurz ein Menschenleben ist und dass wir die Dinge tun sollten, die uns erfüllen, beschloss ich, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen und Gärten zu gestalten. Diesen Schritt habe ich keinen Tag bereut und freue mich, jetzt eine Profession auszuüben, in der ich Kreativität, Fachwissen sowie auch mein Handwerkszeug aus meinem früheren Beruf kombinieren kann.


Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Können Sie uns einen Einblick in Ihren typischen Arbeitsprozess bei der Gestaltung eines Gartens geben?


Grit Kaysa:

Zunächst unterscheidet sich mein Vorgehen zwischen der Neuanlage – typischerweise bei einem Neubauprojekt – und einem bestehenden Garten, der in die Jahre gekommen ist und nach einer Verjüngung bzw. Umgestaltung ruft. Bei dem einen Projekt liegt ein weißes Blatt Papier vor mir, und bei dem anderen ein bereits gemaltes Bild, das nicht mehr gefällt.


In einem ersten Termin mit den potenziellen Auftraggebern und einer Sichtung des Grundstücks habe ich immer mein Design Board – einen ausführlichen Fragebogen – sowie digitale Fotos dabei, um die Wünsche für den neuen Garten kennenzulernen. Für mich ist jede Information wichtig, von Material- bis hin zu Pflanzenwünschen. Bei bestehenden Gärten ist die Frage wichtig, was erhalten bleiben soll. Ich muss mich mit meiner Handschrift auf die Wünsche des Kunden einstellen. Sind wir auf einer Wellenlänge, dann macht es beiden Spaß, und es kommt ein toller Garten dabei heraus.


Mit diesen Informationen sowie einem Katasterplan, auf dem die Gebäude sowie vorhandener Pflanzen-Bestand eingezeichnet sind, ziehe ich mich dann in eine kreative Phase zurück. Meist arbeite ich zunächst skizzenhaft auf dem Plan oder den Fotos, die ich vorher gemacht habe. Wenn ich nicht zufrieden bin, kann es auch passieren, dass ich komplett neu beginne.


Der daraus resultierende Vorentwurf, den ich mit dem Kunden ausführlich bespreche, enthält sämtliche Flächen, Wege sowie bebilderte Material- und Pflanzenvorschläge. Auf Wunsche erstelle ich auch realistische Fotomontagen oder 3D-Zeichnungen, um den zukünftigen Garten visuell darzustellen.Nach der Freigabe des Vorentwurfs arbeite ich dann den maßstabsgetreuen Ausführungsplan inkl. Pflanzplan und Pflanzenlisten aus.


Für die Angebotseinholung durch Gartenbaubetriebe erhält der Kunde auf Wunsch ein detailliertes Leistungsverzeichnis im Excel-Format.Die Ausführungsarbeiten werden in der Regel durch einen Garten-/Landschaftsbauer, teilweise auch vom Kunden selbst, durchgeführt. Nach Absprache koordiniere ich die Arbeiten auf Wunsch bzw. bin weiterhin Ansprechpartnerin bei Umsetzungsfragen. Nach ungefähr einem Jahr biete ich immer einen Check-up Termin an, um Pflanzungen zu justieren. Kein Garten ist wie der andere – in jedem herrscht ein eigenes Mikroklima, das die Entwicklung beeinflusst.

Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen häufig während der Planung und Umsetzung von Gartenprojekten? Können Sie uns ein besonders herausforderndes Projekt beschreiben, das Sie gemeistert haben?


Grit Kaysa:

Viele Kunden möchten einen „fertigen“ Garten, insbesondere wenn sie nach dem Berufsleben ihren Lebensabend genießen möchten.  Bei der Planung für einen neu anzulegenden Garten werden grundsätzlich die Endgrößen der Gehölze, Stauden usw. berücksichtigt.


Selbstverständlich können Pflanzen in jeglichen Größen erworben werden, auch gewachsene Baumriesen und -hecken. Abgesehen vom Preis, der mit der Größe der Pflanzen steigt, ist es in sehr windexponierten Gegenden manchmal eher kontraproduktiv, zu große Pflanzen zu setzen. Die immer öfter langandauernden Stürme, manchmal auch begleitet von Frost, belasten vor allem frisch gepflanzte immergrüne Pflanzen so stark, dass so manches Großgehölz nicht überlebt oder so starke Schäden davonträgt, dass die Ästhetik über Jahre leidet.


Bei einem Projekt war es der Wunsch des Kunden, mit der Anlage des Gartens sofort eine dichte und damit blickgeschützte immergrüne Hecke zu bekommen. Dieser Garten lag extrem windexponiert, so daß ich angesichts der drohenden Herbststürme eine Frühjahrs-Pflanzung empfohlen hatte, die der Kunde ablehnte. Zwei Wochen nach der Herbstpflanzung zogen dann tagelang Orkanböen durch, so daß die eigentlich widerstandsfähigen immergrünen Eiben und Ölweiden große kahle Stellen aufwiesen. Der Kunde war daraufhin sehr unglücklich und bat um eine „Übergangslösung“, bis die Hecke wieder blickdicht gewachsen war. Eine ästhetisch sehr schöne Lösung sind Cortenstahl-Stelen, die wir dann in die „zweite Reihe“ an Stellen gesetzt haben, die besonders lückenhaft waren. Diese Stelen stehen als Stilelement heute noch, obwohl die Hecke heute komplett dicht ist!


Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Welche Trends oder Entwicklungen beobachten Sie derzeit in der Welt der Gartengestaltung?


Grit Kaysa:

Nicht ganz neu aber vor allem im Norden noch sehr selten anzutreffen sind naturhafte Pflanzungen auf Sand. Meist reagieren Kunden dann mit „oh ja, eine Dünenpflanzung!“, aber das ist damit keinesfalls gemeint. In meinem eigenen Garten erprobe ich die erste großflächige Pflanzung erfolgreich auf Sand, um zum einen Pflanzen trockenheitsverträglicher und pflegeleichter zu „erziehen“ und um auch mit helleren, teilweise auch kiesigen, Flächen zu spielen.


Zunächst wird eine mind. 20 cm dicken Sandschicht auf den Untergrund (das kann auch eine Rasendecke sein) gegeben. Die Pflanzen, v.a. Stauden und Gräser, werden dann in direkt in den Sand gesetzt und entwickeln sehr schnell tiefe Wurzeln, um an Wasser zu gelangen. Viele der naturhaft wirkenden Pflanzungen benötigen wenig Nährstoffe und fühlen sich in der nährstoffarmen Umgebung sehr wohl.


Diese Flächen und Pflanzungen kombiniere ich gern mit modernen Formen und Natursteinen. Wenn sich Stauden in meinem windexponierten Garten am Meer behaupten und ihre Ästhetik behalten, dann setze ich sie auch in den Gärten meiner Kunden ein.

Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Welche Faktoren sollten Hausbesitzer berücksichtigen, um einen energieeffizienten Garten zu gestalten?


Grit Kaysa:

Um Strom und Wasser zu sparen gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei der Pflanzung rate ich grundsätzlich dazu, möglichst trockenresistentere Arten einzusetzen, um den ressourcenreichen Bewässerungseinsatz auf ein Minimum zu begrenzen. Es gibt sehr viele Gehölze und Stauden, die nach der Anwachszeit fast keine zusätzliche Bewässerung benötigen, wenn sie ihren Bedürfnissen gerecht gepflanzt werden. Hier empfehle ich immer die Beratung durch eine regionale Baumschule, die sich mit unserem Klima im Norden auskennt, wenn keine Planung durch einen Profi stattfindet. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, rate ich zu im Boden versenkten Zisternen. Die Nutzung von Regenwasser ist ohnehin das beste Gießwasser und spart eine Menge Ressourcen.


Das Thema Gartenbeleuchtung ist in meinen Planungen sehr wichtig, da unsere norddeutschen Winter lange sehr dunkel sind. Energieeffiziente LED Leuchten sind heute Standard, aber es gibt mittlerweile auch sehr leistungsstarke und ästhetisch ansprechende Solarleuchten für den Außenbereich, die in Frage kommen.

 

Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Ein besonderes Anliegen ist es für Sie, Landschaften zu gestalten, die auch der Tierwelt zugutekommen. Haben Sie Beispiele, wie Sie das in Ihrer Arbeit umsetzen?


Grit Kaysa

Mit unseren Gärten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz von bedrohten Arten. Ich halte regelmäßig Vorträge über „Lebendige Gärten am Meer“, in denen ich zu diesem Thema Tipps gebe. Eines vorweg: ein tierfreundlicher Garten muss nicht wild und unaufgeräumt aussehen, sondern kann schön und ruhig gestaltet sein.


Beispielsweise ist die Pflanzung von heimischen Pflanzen (Bäumen, Hecken, Stauden, Rosen) elementar für die Bedürfnisse von sogenannten Spezialisten-Insekten, die sich ausschließlich von einer Pflanzenart ernähren. Die Pflanzen selbst sind deutlich robuster und damit pflegeleichter. Es gibt traumhaft schöne Wildrosen, die unser Auge erfreuen, Insekten ernähren und mit ihren wunderbaren Hagebutten Vögel durch den Winter bringen.


Noch besser als ein tolles Staudenbeet mit insektenfreundlichen Pflanzen ist ein Baum. Ein Feldahorn, eine Linde oder ein Zierapfel sieht nicht nur toll aus, sondern ist ein Schlaraffenland für die kleinsten Bewohner. Große Bäume oder Hecken sind in unserer windreichen Region sehr wichtig, um Schutz und Struktur in den Garten zu geben.


Im Norden kennen viele unsere Friesenwälle bzw. Trockenmauern, die – wenn sie trocken (ohne Zement) gebunden sind – sehr wertvoll für die Tierwelt sind. Ich setze sie gern als strukturgebende Gestaltungselemente ein. Neben den typischen Findlingssteinen gibt es verschiedenste andere Steinarten und -formen, wie beispielsweise Sandstein, Schiefer, Granit, etc., die in Frage kommen.


Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Und zu guter Letzt: Haben Sie ein oder zwei Tipps für unsere Leserinnen und Leser, die das Projekt Gartengestaltung zum ersten Mal angehen möchten und nicht genau wissen, wo und wie sie anfangen sollen?


Grit Kaysa:

Sammeln Sie Ideen in Form von Fotos von Gärten oder Pflanzungen, die Ihnen gefallen, und machen Sie sich Gedanken, was Ihnen in Ihrem neuen Garten wichtig ist. Es soll ja Ihr Paradies werden, nicht das der planenden Firma. Je kleiner der Garten, umso wichtiger ist es, sich auf wenige Themen zu konzentrieren. Es wirkt schnell zu kleinteilig, auf einem 800 qm Grundstück einen Nutzgarten mit Gewächshaus, Blumenwiese, Stauden- und Rosenbeet sowie Grillplatz mit Pergola zu installieren.


Wenn Sie einen alten Garten umgestalten möchten, dann machen Sie sich Gedanken, was unbedingt bleiben soll. Haben Sie Kunstobjekte oder schöne Möbel, die Ihnen wichtig sind – ein Garten besteht nicht nur aus Stein und Pflanzen!


Engel & Völkers Schleswig-Holstein:

Liebe Frau Kaysa, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

KaysaGärten – Gartendesign im Norden

Alte Dorfstraße 21

25813 Husum/Schobüll


Telefon: +49 (0)4841 9396896

E-Mail: grit.kaysa@kaysagaerten.de

https://www.kaysagaerten.de

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Engel & Völkers
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