Engel & Völkers
  • 8 Min. Lesezeit
  • 17.02.2022

Das Smart Home: Was gehört zur Grundausstattung und welche Geräte sind zusätzlich sinnvoll?


Immobilien werden immer hochwertiger und die Ansprüche der Kaufinteressenten an eine gehobene Ausstattung steigen ebenfalls. Das Smart Home bezeichnet die Technologie für ein intelligentes Zuhause, das mehr Wohnkomfort und Sicherheit in den Alltag bringt. 

Zudem senkt die intelligente Regelung von Licht und Heizung die Energiekosten. Damit gehört ein Smarthome-System für Neubauten inzwischen beinahe zum Standard. Wer vorhat, seinen Altbau zu sanieren oder eine Bestandsimmobilie innovativer auszustatten, kann jederzeit seine Immobilie mit einem Smart Home nachrüsten. 

Dafür sind allerdings fast immer ein schneller Internetzugang und ein stabiles WLAN im ganzen Haus erforderlich. Zusätzliche Repeater garantieren bei Bedarf eine größere Reichweite über mehrere Zimmer oder Etagen. Alternativ zum WLAN gibt es auch Systeme, die über Funk oder Bluetooth kommunizieren. Diese unterliegen weniger der Gefahr eines Cyberangriffs, lassen sich dafür allerdings nicht aus der Ferne steuern. 

Bereits eine Grundausstattung für das Smart Home bringt interessante Vorteile in die eigenen vier Wände. Der Ausbau zum voll vernetzten Smart Home kennt in puncto Sicherheit, Komfort und Arbeitsersparnis kaum noch Grenzen. Wie so oft ist es bloß eine Frage des Preises und des persönlichen Bedarfs.

Smart Home Systeme – auf das Gateway kommt es

Das Herz des Smart Home Systems ist die zentrale Steuerungseinheit, die für die reibungslose Kommunikation mit den Peripheriegeräten via Internet, Bluetooth oder Funk sorgt. Diese sogenannten Gateways oder Hubs bieten unterschiedliche Hersteller mit verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten an. 

Wer eine kostengünstige Grundausstattung für das smarte Licht benötigt, hat eine breite Auswahl. Das genügt oftmals jedoch nicht, um das Smart Home im Laufe der Zeit zu einem im ganzen Haus vernetzten System auszubauen. 

Wichtig ist für diesen Fall, von Beginn an ein möglichst offenes Gateway mit verschiedenen Kommunikationswegen auszuwählen, damit die Hausautomatisierung nach Belieben auch noch in einigen Jahren erweiterbar bleibt. 

Während einige Anbieter ein geschlossenes System für die hauseigenen Produkte anbieten, erlauben andere die Verwendung kompatibler, smarter Geräte fremder Marken in ihrer Smart Home Umgebung. Diese offerieren die Möglichkeit, nach Belieben nachzurüsten und dabei kostengünstigere Modelle zu wählen. Wenn zum gewählten System später einmal ein gewünschter Roboter oder ein anderes Gerät nicht kompatibel ist, bereitet das im Großen und Ganzen keine Probleme. Denn die meisten smarten Produkte lassen sich autark, das heißt ohne Gateway direkt über eine App, bedienen. 

Energiesparen durch Smart Home Technologie

Ob Neubau oder Altbau mit energetischer Sanierung, das Smart Home unterstützt die Maßnahmen zum Energiesparen ebenso effizient, wie es das Wohlfühlklima der Immobilie steigert. Zum einen spart die smarte Heizungssteuerung bares Geld, denn die Heizung läuft nur, wenn die Bewohner zu Hause sind. Smart Home Thermostate mit Sensoren reduzieren zum Beispiel die Heizleistung im Dunkeln oder wenn der Raum leer ist. 

Andere Smart Home Systeme erlernen die Nutzungsgewohnheiten und regulieren Heizkörper oder Warmwasserversorgung dementsprechend. Wiederum erkennen WLAN-Thermostate mit Geofencing, wenn sich die Bewohner der Immobilie nähern und schaltet dann die Heizung rauf. Über das Internet ist es möglich, die Heizungen einzeln oder im ganzen Haus anders zu steuern. Das spart bei Abwesenheit Energiekosten und bietet trotzdem den Komfort, jederzeit in angenehm beheizte Räume zu kommen. 

Smart Home Technik für weniger Arbeit und mehr Freizeit 

Smarte Steckdosen machen aus einer einfachen Tischlampe eine intelligente Beleuchtung. Alternativ verwandeln die praktischen Steckdosen normale Haushaltsgeräte in smarte Küchenhelfer. So lässt sich die seit Jahren vorhandene Kaffeemaschine automatisch zur festen Uhrzeit je nach Wochentag starten. Wer lieber ausschläft, setzt den Brühvorgang per Handy-App vom Bett aus in Gang. Saugroboter oder kombinierte Saug-Wischroboter reinigen die Fußböden und sparen damit viel Zeit im Haushalt. 

Sie starten zur vorgegebenen Zeit oder nach Anweisung über die App. So saugt der Roboter die ganze Wohnung oder nach Bedarf einzelne Räume oder Bereiche. Unter 100 Euro gibt es Saugroboter, die willkürlich durch die Wohnung fahren und saugen. Hochpreisiger sind die Modelle mit zusätzlicher Wischfunktion, geplantem Reinigungsablauf sowie Lasertechnik zur Erkennung von Hindernissen. 

Zur künstlichen Intelligenz im Bereich Hausautomatisierung gehören smarte Kühlschränke, die dank der integrierten Innenraumkamera den Einkauf im Supermarkt erleichtern. Eine Smart Home Rolladensteuerung lässt sich in alle bisherigen elektrischen Rollladensteuerungen nachrüsten. Damit öffnet und schließt sich der Rollladen ebenfalls per App oder Sprachsteuerung. Die Steuerung ist nicht bloß bequem, sondern öffnet bei Rauchentwicklung den Rollladen automatisch, um den Fluchtweg zu öffnen. Das setzt allerdings voraus, dass die Smart Home Rollladensteuerung an das Brandschutzsystem angeschlossen ist.

Smart Home Licht – gemütlich, anpassungsfähig, effizient

Das meistgekaufte Einsteigerset für die Smart Home Technologie ist die intelligente Lichtsteuerung. Ob Energiesparlampe, LED-Band oder Smart Home Lichtschalter, intelligente Beleuchtung schafft ein unverwechselbares Ambiente für alle Arten von Räumen und das zu jeder Tageszeit. Während das offene Wohn- und Esszimmer zum Frühstück in aufmunternder Tageslicht-Beleuchtung hell und freundlich erstrahlt, lädt es am Abend mit warmer und angenehm gedämmter Beleuchtung zum entspannten Candle-Light-Dinner ein. 

Das ermöglichen intelligente Beleuchtungen wie Philips Hue, die sich mithilfe des ZigBee-Funkstandards in die meisten Smart Home Systeme nahtlos integrieren. Sie sind per App, Funk oder beispielsweise über die Sprachbefehle des Google Assistant zu steuern. Smart Home Lichtschalter lassen sich in bestehende Lichtschalter zu integrieren und weisen zugleich einen Doppelnutzen auf. Denn sie erlauben, das Smart Home Licht per App oder Internet ein- und auszuschalten, selbst wenn keiner daheim ist. 

So sieht das Gebäude nicht nur bewohnt aus, sondern präsentiert sich zugleich hell und freundlich, wenn seine Eigentümer nach Hause kommen. Dies ist genauso bei einem Bewegungsmelder mit Lichtsteuerung der Fall. Denn der beleuchtet je nach System und Programmierung den Weg zum Bad in der Nacht automatisch, indem er die erforderlichen Lichter für einen voreingestellten Zeitraum einschaltet. Intelligente Lichtsteuerungen sorgen zudem für mehr Sicherheit. Im Falle eines Einbruchs schaltet zum Beispiel die Bosch Smart Home Lichtsteuerung im ganzen Haus das Licht an, was Einbrecher in der Regel zum beschleunigten Rückzug bewegt. 

Ein Smart Home für mehr Sicherheit

Viele der Peripheriegeräte für das Smart Home haben Vorteile bezüglich des Komforts aber genauso zum Thema Schutz. Smart Locks sind elektronische Türschlösser, die den Zugang zur Wohnung per App, Funksteuerung, PIN-Eingabe oder über einen Scan des Fingerabdrucks ermöglichen. Bei einer Zugriffsmöglichkeit über das Internet lässt sich die Haustür sogar aus der Arbeit oder dem Urlaub öffnen. Der vergessene oder verlorene Schlüssel gehört damit der Vergangenheit an. Beim Joggen reicht die Smartwatch aus, die mithilfe des Geofencing bereits die Haustür bei der Ankunft freihändig öffnet. 

Kurzzeitige Zugänge für die Putzfrau oder die Feriengäste lassen sich über das Smart Lock ebenso schnell erstellen wie wieder löschen. In Verbindung mit Smart Home Kameras sind die Immobilie und alle zugehörigen Eingänge bestens überwacht. Eine smarte Videosprechanlage ermöglicht die Kommunikation mit einem Besucher über das Internet genauso von unterwegs aus. Dabei ist für den Klingelnden nicht erkennbar, ob das Haus leer steht oder der Eigentümer zu Hause ist. So kann der Paketbote eine Lieferung hinter dem Gartentor abstellen, das über eine App und ein Smart Lock aus der Ferne zu öffnen ist. 

Dabei ist der Besucher die ganze Zeit über die Kameras zu beobachten. Alle Geräte zeichnen Bewegungen am Gebäude oder die Nutzung der Türen mit Uhrzeit und Datum auf, sodass sich jederzeit nachprüfen lässt, wer wann das Haus betreten hat. In Kombination mit einer smarten Rollladensteuerung und smartem Licht lassen sich längere Abwesenheiten verbergen. Das Smart Home eignet sich damit perfekt, um Ferienhäuser zu überwachen und damit sie bewohnt aussehen.

Mehr Lifestyle dank smartem Multimedia

Wann das individuell ausgestattete Smart Home die Grenze zwischen dem Notwendigen und dem Luxus überschreitet, entscheidet sicherlich jeder für sich selbst. Weist ein Haus in allen Räumen eine Ausstattung des Smart Home Entertainment für TV & Musik, stellt das zugleich eine Wertsteigerung der Immobilie dar. Per App oder Sprachsteuerung wählen die Bewohner in jedem Zimmer die Musik aus, die über die Lautsprecher der vernetzten Musikanlage erklingen soll. Oder ein Sensor erkennt, wenn jemand den Raum betritt, beginnt die ausgewählte Musik nach Playlist zu spielen und setzt diese beim Raumwechsel im nächsten Zimmer fort. 

Bei anderen Smarthome-Systemen genügt es, der künstlichen Intelligenz seinen Bedarf sprachlich mitzuteilen. Amazons Alexa wählt die Musik diesbezüglich aus. Nach dem Sprachbefehl „Alexa, spiel Musik fürs Work-out“ ertönt, ohne einen Blick auf ein Display werfen zu müssen, motivierende Musik für das sportliche Training aus den Echo-Lautsprechern. Im Heimkino mit einer entsprechenden Smarthome-Ausstattung bedarf es statt vieler einzelner Fernbedienungen ausschließlich ein Handy, um wahlweise den Beamer, den Blu-Ray-Player, die Hi-Fi-Anlage oder das Lieblingsspiel zu starten. 

Für den 4K-Spielfilm-Genuss am Nachmittag schließen sich per Knopfdruck die Vorhänge zur Verdunkelung und die indirekte, sensorgesteuerte LED-Beleuchtung verändert sich passend zur Atmosphäre im Film. So vielseitig wie die Multimedia-Welt sind auch die Geräte, die es für das Smart Home und den besonderen Lifestyle in jeder Immobilie gibt. 

Smart Gardening

Nicht nur im Sommer begeistert der Garten mit einem perfekt gemähten Rasen, blühenden Pflanzen und dem leisen Plätschern des Springbrunnens. Wer nicht über einen Gärtner verfügt, verbringt viel Zeit im Garten, um den Rasen zu mähen und die Blumen zu gießen. Der Pool ist regelmäßig von Algen, Insekten und Blättern zu reinigen, damit er sich als positiver Eyecatcher darstellt. Diese Arbeiten gestalten sich im Smart Garden wesentlich komfortabler. Denn das Rasenmähen übernimmt der Mähroboter, der selbstständig erkennt, wann das in welchem Teil des Gartens notwendig ist. 

Den Swimmingpool reinigt ebenfalls ein Reinigungsroboter ganz alleine, während der Rasen und die Blumenbeete ihr Wasser automatisch und pünktlich nach Vorgabe und Bedarf erhalten. Beim Smart Gardening vermag die künstliche Intelligenz tatsächlich die Lebensqualität zu erhöhen, indem sie für mehr Freizeit sorgt. 

Dabei läuft während des Urlaubs im smarten Garten alles wie gewohnt ab. Die Systeme für das Smart Gardening eignen sich mit einer Steuerung über das Internet genauso hervorragend für das Ferienhaus. So kann der Eigentümer sein Wochenende auf dem bereits gepflegten Grundstück genießen, ohne erst einmal nach der Anreise arbeiten zu müssen.

Der smarte Garten außen und in der Küche

Smart Garden Systeme bieten den Luxus eines stets gepflegten Gartens fast ohne Arbeit, und das zum erschwinglichen Preis. Das gilt zumindest bei der Grundausstattung für kleinere bis mittelgroße Gärten. Die praktischen Smart Gardening Systeme lassen sich beliebig durch akustische und optische Smart Home Geräte ergänzen. Die App auf dem Smartphone regelt bequem von der Terrasse aus die LED-Farbe für die Poolbeleuchtung, schaltet den Wasserfall ein- und aus oder endet die Lautstärke der musikalischen Untermalung. 

Nicht bloß draußen ist Smart Gardening ein interessantes Thema, es gibt außerdem Indoor-Varianten. So gedeihen im smarten Mini-Gewächshaus oder dem exklusiven, über die App gesteuerten Indoor-Gewächsschrank die Küchenkräuter oder der frische Salat pflückbereit gleich neben dem Herd. Für große Gartenanlagen mit mehreren Robotern und automatisierte Indoor-Gewächshäuser gehen die Anschaffungskosten für das Smart Gardening schnell in Richtung einiger Tausend Euro und bedürfen daher einer individuellen Kosten-Nutzen-Analyse.

Smart Home für ein angenehmeres Leben

Viele Tätigkeiten und Vorgänge im Alltag wiederholen sich ständig. Das Smart Home ist mithilfe der künstlichen Intelligenz in der Lage, das Leben zu vereinfachen und zu verbessern. Kleine Helfer wie Roboter im Haus oder Garten sparen oftmals selten gewordene Zeit, die sich besser nutzen lässt. Smarte Videoüberwachung, Rollladensteuerungen und Smart Locks versprechen mehr Komfort und bieten zusätzliche Sicherheit für Haus oder Wohnung. Unumstritten ist die positive Kosten-Nutzen-Balance des Smart Homes bei der smarten energetischen Steuerung der Wohnräume. Die Ersparnis bei der Verwendung intelligenter Licht- und Heizungssteuerung rechtfertigt die Anschaffungskosten des Smart Homes schon diesbezüglich. Aber das Smart Home darf auch ruhig das Leben verschönern. 

Ob es dabei gleich ein Heimkino oder ein voll vernetztes Musiksystem im ganzen Haus sein soll, entscheidet jeder für sich selbst. Die Integration des Smarthome-Systems im Neubau bietet sich aufgrund der vielen Vorteile an. Eine Nachrüstung in Bestandsimmobilien ist ebenfalls leicht zu bewerkstelligen. Einzelne smarte Produkte sind schon für wenige Euro zu erhalten. Kleine Grundausstattungen kosten etwas mehr, während komplette Systeme nach oben kaum ein Limit haben. Jede Art eines Smart Homes sorgt auf individuelle Weise für eine Verbesserung des Wohnkomforts und hat zugleich eine Wertsteigerung der Immobilie zur Folge.

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