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- 13.02.2025
Biikebrennen in Schleswig-Holstein
Ein traditionelles Nordfriesisches Feuerfest

Jedes Jahr am 21. Februar lodern entlang der Küste Nordfrieslands große Feuer in den Himmel. Das Biikebrennen, ein traditionsreiches Fest, hat eine tiefe kulturelle Verwurzelung in Schleswig-Holstein. Dieses Spektakel markiert nicht nur das Ende des Winters, sondern ist auch ein bedeutendes soziales Ereignis für die Menschen der Region.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Biike?
Ursprung und Geschichte
Ablauf des Festes
Kulinarische Traditionen
Bedeutung und moderne Interpretationen
Hier brennen die Biikefeuer an der Nordseeküste:
Fazit
Was bedeutet Biike?
„Biike“ stammt aus dem Friesischen und bedeutet Zeichen, Seezeichen oder Feuermal. Die Biikehaufen, die im Rahmen des Festes angezündet werden, bestehen meist aus Tannenbäumen, Reisig und Zweigen.
Ursprung und Geschichte
Die Ursprünge des Biikebrennens reichen Jahrhunderte zurück und beinhalten verschiedene Bedeutungen. In erster Linie symbolisiert es das Ende des Winters. Auf einer spirituellen Ebene soll das Feuer böse Geister vertreiben und die Gemeinschaft vor Unheil schützen. Praktisch gesehen markierte es in einer Zeit, als das Leben noch stark von der Landwirtschaft geprägt war, den Beginn der Vorbereitungen für die kommende Saatzeit.
Eine andere Bedeutung geht auf die früheren Seefahrerfamilien der Region zurück.So entzündeten die Frauen der Seefahrer große Feuer, um ihren Männern auf See ein Zeichen zu geben. Diese Feuer dienten als Orientierung, spendeten Hoffnung und sollten Schutz bieten.

Ablauf des Festes
Am Abend des 21. Februars versammeln sich Einheimische und Besucher an einem zentralen Ort - oft ein Strand oder eine offene Fläche - wo bereits der Biikehaufen wartet. Musikalische Unterhaltung, meist durch Blaskapellen, sorgt für eine angenehme Atmosphäre. In einigen Regionen wird das Biikebrennen auch mit einem Fackellauf eingeleitet. Nach Einbruch der Dunkelheit wird traditionell das Feuer mit einer Rede und dem Satz “Tjen di Biiki ön!” (“Zündet die Biike an!”) feierlich entzündet.
Kulinarische Traditionen
Zum Biikebrennen gehört auch ein besonderes Gericht: Grünkohl mit Kassler, Kochwurst und Bratkartoffeln. Dieses herzhafte Mahl wird nach dem Feuerspektakel in vielen Gasthäusern serviert und bringt die Gemeinschaft in gemütlicher Runde zusammen.
Bedeutung und moderne Interpretationen
Während das Biikebrennen früher stark mit dem Walfang verknüpft war, hat es heute vor allem eine identitätsstiftende Funktion für die Nordfriesen. Es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und zieht zahlreiche Touristen an, die sich von der Atmosphäre dieses einmaligen Festes verzaubern lassen.
Seit 2014 ist das Biikebrennen als Teil des Nationalen Immateriellen Kulturerbes der UNESCO anerkannt, was seine Bedeutung und seinen Wert für die Region unterstreicht.
Hier brennen die Biikefeuer an der Nordseeküste:
Biikefeuer brennen in fast allen Orten an der nordfriesischen Küste und auf den Inseln. Eine Auswahl:
Niebüll/Deezbüll: Biikeplatz der Deezbüll Burg, ab 19 Uhr
St. Peter-Ording: Erlebnis-Hus, Fritz-Wischer-Str. 1, 18 Uhr Fackellauf / Erlebnis-Promenade, Vorplatz Seebrücke, ab 18:30 Uhr
Tönning: Multimar Wattforum, ab 17 Uhr
Eiderstedt: Parkplatz Leuchtturm Westerhever, ab 18:30 Uhr
Husum: Dockkoog, ab 18 Uhr
Fazit
Das Biikebrennen ist weit mehr als nur ein großes Feuer – es ist ein lebendiges Stück nordfriesischer Kultur. Wer Schleswig-Holstein im Februar besucht, sollte sich dieses spektakuläre Ereignis nicht entgehen lassen und die Gelegenheit nutzen, in die faszinierende Tradition des Nordens einzutauchen.
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