Entdecke Monferrato

Reit- und Radwege: Eine nachhaltige Art, das Monferrato zu entdecken

Wer Tiere und Natur liebt und dem Alltagsstress entfliehen möchte, findet im Reiten durch das Monferrato eine wunderbare Möglichkeit, die Region intensiv zu erleben. Diese Form des sanften Tourismus vereint die Leidenschaft für Pferde mit den lokalen Traditionen und ist ein ideales Modell für umweltfreundliches Reisen im ländlichen Raum.

Das Monferrato hoch zu Ross zu erkunden, eröffnet eine besondere Perspektive auf seine geologischen Besonderheiten, die landschaftliche Schönheit und das historische Erbe – das seit 2014 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Zahlreiche Reitställe in den malerischen Dörfern bieten einstündige Ausritte, Tagesausflüge oder unvergessliche Reitwochenenden an. Diese Touren verbinden Natur, Kulinarik und Geschichte auf spannende Weise und laden dazu ein, insbesondere die Gegend rund um Asti im Monferrato aktiv zu entdecken.

Sie reiten durch atemberaubende Hügellandschaften, dichte Wälder und blühende Weinberge, besuchen mittelalterliche Dörfer und romanische Kirchen und entdecken sogar Weingüter und lokale Bauernhöfe. Dabei erfahren Sie mehr über die Weinproduktion und genießen regionale Spezialitäten. Hoch zu Pferd erschließt sich auch das künstlerische Erbe des Monferrato – mit seinen Burgen, Wallfahrtsorten und Kapellen auf den Hügelkuppen.

Wenn Sie lieber in die Pedale treten, bietet die Region zahlreiche Radwege und Routen für jedes Niveau. Beliebte Strecken sind etwa der Radweg entlang des Tanaro-Flusses, die Rundtour um den Sacro Monte di Crea oder die Strecke von Tortona nach Alessandria. Geübte Radfahrer können sich an die 104 km lange Route „Klein-Flandern des Monferrato“ wagen, die durch Lu, Crea und Madonna dei Monti führt. Für Fortgeschrittene eignet sich die 12 km lange Rundstrecke von Moncalvo bis zur Burg von Montemagno. Und wer weniger trainiert ist, kann ganz bequem ein E-Bike mieten und die Fahrt dennoch in vollen Zügen genießen.

Die schönsten Dörfer im Monferrato: Was es zu sehen gibt

Zwischen den Hügeln und Tälern des Monferrato verbergen sich malerische Dörfer – wahre Geheimtipps voller Charme. Die folgenden sechs Orte sollten auf keiner mehrtägigen Reiseroute fehlen – ideal auch für alle, die das Monferrato als Ruhestandsort in Betracht ziehen, dank seines kulturellen Reichtums und historischen Flairs.

• Casale Monferrato
  Im Norden vom Po-Fluss gesäumt, offenbart sich Casale Monferrato ab der Piazza Castello – dem Standort des imposanten Castello dei Paleologi, das 1352 erbaut wurde. Auch bekannt als Gonzaga-Schloss, beeindruckt es mit einem asymmetrischen, sechseckigen Grundriss und Ecktürmen. Gegenüber liegt die barocke Kirche Santa Caterina, entworfen von Giovanni Battista Scarpitta. Ganz in der Nähe begeistert das 1791 eröffnete Stadttheater mit vier Rängen aus Backstein und einer Galerie mit Stuck, Samt und Goldverzierungen. Ein Spaziergang entlang der Via Saffi führt vorbei an lebendigen Geschäften und Kunsthandwerksläden. Unbedingt probieren: eine Flasche lokalen Weins, die traditionellen Krumiri-Kekse oder die begehrte Salami „Muletta“. Die perfekte Kombination? Ein Glas Grignolino del Monferrato Casalese DOC – bekannt für Noten von Nelke, weißem Pfeffer und Himbeere.

• Nizza Monferrato
  Umgeben von sanften, weinbedeckten Hügeln und begünstigt durch ein mildes Klima, zählt Nizza Monferrato zu den charmantesten Orten der Region. Beginnen Sie Ihren Besuch auf der Piazza Martiri di Alessandria mit dem Rathaus und dem alten Stadtturm, bekannt als „il Campanone“. Die Hauptstraße, die Via Carlo Alberto (auch „Via Maestra“ genannt), wird von historischen Arkaden gesäumt und beherbergt zahlreiche traditionelle Läden. Ein Muss: das Bersano-Museum für ländliches Leben und Weinbau, mit seltenen Drucken, Etiketten aus dem 17. Jahrhundert und historischen Geräten wie Fässern und Pressen. Jeden Mai feiert die Stadt das Weinfest „Nizza è Barbera“, bei dem edle Tropfen wie der Nizza D.O.C.G. und verschiedene Barbera D.O.C.G.-Weine im Mittelpunkt stehen.

• Vignale Monferrato
  Auf einem Hügel zwischen Casale Monferrato, Alessandria und Asti gelegen, bietet Vignale Monferrato atemberaubende Ausblicke auf die Alpen und den ligurischen Apennin. Der Ort ist berühmt für seine hochwertigen Weine und seine Küche – besonders für den Barbera del Monferrato und Trüffel. Zu den kulinarischen Spezialitäten gehören gekochtes Fleisch mit verschiedenen „Bagnet“-Soßen sowie die berühmte Bagna Cauda. Neben seinen Weinbergen beeindruckt Vignale mit schöner gotischer Architektur, die an seine reiche Vergangenheit erinnert.

• Rosignano Monferrato
  Wer das authentischste Gesicht des Monferrato erleben möchte, ist in Rosignano Monferrato genau richtig. Hier können Sie ein sogenanntes „Infernot“ – einen unterirdischen Weinkeller – besichtigen, auf der „Rosso Grignolino“-Big Bench verweilen oder ein geschichtsträchtiges Schloss erkunden. Weinproben in den lokalen Kellereien sind ein Muss, doch das Dorf hat noch mehr zu bieten: ein Freilichtmuseum namens „La città del vino“, in dem historische Werkzeuge und Kunstwerke die Gassen und Plätze schmücken – ein Tribut an die tief verwurzelte Wein- und Landwirtschaftskultur.

• Tagliolo Monferrato
  Mit Blick auf eines der schönsten Täler des Oberen Monferrato thront Tagliolo Monferrato, dominiert von einer majestätischen mittelalterlichen Burg, die Teil des Netzwerks „Castelli Aperti“ (Offene Burgen) ist. In den Weinkellern des Schlosses kann man die Kunst des Weinbaus kennenlernen und preisgekrönte Weine wie Cortese dell’Alto Monferrato, Dolcetto d’Ovada Superiore und Rosso Nobile verkosten. Ein Besuch wäre nicht vollständig ohne die typischen Gerichte wie geschmorte Agnolotti, Tajarin, Risotti, Bagna Càuda, Ochsenschwanz und gefülltes Kaninchen zu probieren.

• Castagnole delle Lanze
  Nahe der Langhe gelegen und sowohl mit der „Bandiera Arancione“ als auch als eines der „Borghi più belli d’Italia“ (Schönste Dörfer Italiens) ausgezeichnet, ist Castagnole delle Lanze ein Juwel zu jeder Jahreszeit. Die Natur wechselt hier farbenreich mit den Jahreszeiten – von goldenem Herbst bis zu sattem Sommergrün. Nicht verpassen: die barocke Pfarrkirche San Pietro in Vincoli aus dem Jahr 1771. Das historische Zentrum wurde mit Wandgemälden des Künstlers Vincenzo Piccatto neu belebt, der Gebäude im Dorf mit regionstypischer Kunst verschönert hat. Im Mai findet das Barbera-Festival statt, und Ende August eine der traditionsreichsten Veranstaltungen Italiens: das Haselnussfest.